Helfen - Beschützen - Familienstellen

Inhalt des Seminars:
Daten: Ich sende sie Dir gerne per Mail
Dauer: 2 Tage, Samstag + Sonntag, 10.00 – ca. 17.00h
Kosten: CHF 300
Teilnahmebedingungen:      Mein Buch lesen, ich kann es Dir gerne kostenlos zustellen. Per Mail sende ich Dir vor dem Workshop Unterlagen, diese müssen vorher gelesen werden

Unsere Helfermuster können sehr ausgeprägt oder nur gering sein. Manchmal ist «Helfen wollen» sogar eine Sucht. Ich selbst hätte diesen Beruf nicht gewählt, wenn ich nicht gerne helfen würde. Hilfsbereitschaft ist aber nur dann eine Tugend, wenn sie für alle Beteiligten gesund ist.

«Ich muss nur noch kurz die Welt retten», lautet der Refrain eines bekannten Popsongs. Aber aufgepasst: Unterstützung kann zur Last werden, für Dich und für Andere.

Es ist ein gutes Gefühl, wenn man sagen kann, dass man Probleme für jemanden gelöst, einem Menschen den Weg geebnet oder Kraft und Mut gegeben hat. Doch nehmen wir uns Zeit und machen uns Gedanken über diese Aktionen respektive über Fragen wie: Warum muss ich immer helfen? Warum lasse ich mich immer fremdbestimmen? Warum möchte ich es allen recht machen?

Es geht mir um die vielen Menschen, die gefallen wollen und dabei vergessen, was ihre eigenen Bedürfnisse sind. Ja, es kann so weit gehen, dass Helfen aus Gefallsucht dazu führt die eigenen Bedürfnisse ganz zu vergessen. Versteht mich bitte nicht falsch: Hilfe und Helfen ist extrem wichtig und ein wunderschöner, menschlicher Wesenszug. Es geht mir darum, Motivationsmuster zu zeigen, welche aus dem Helfen für andere ein Problem für sich selbst kreieren. Denn nicht jede Form von Hilfe bewirkt Gutes. Zum Beispiel dann, wenn eigene Bedürfnisse durch das dauerhafte und übermässige Engagement für Familie, Freunde oder Kollegen zu kurz kommen. Oder wenn Hilfe gar nicht erwünscht ist, sondern geradezu aufgezwungen wird. Letzteres bemerken die Helfenden meistens nicht (mehr).

Man sieht also, dass ein Helfersyndrom eigentlich auf egoistisches Handeln zurückzuführen ist. So hart das auch klingen mag, aber seine Hilfe aufzuzwingen und sich für andere Menschen aufzuopfern, um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, deutet auf ein schwaches Selbstwertgefühl hin. Auch dies aufzulösen ist ein Bestandteil dieses Workshops.

Helikopter-Eltern haben Zuwachs bekommen – es nennt sich Rasenmäher-Eltern. Letzteres bezeichnet ein relativ neuartiges Phänomen bei der Erziehung von Kindern und kann als Steigerung der Helikopter-Eltern verstanden werden. Während Helikopter-Eltern ständig präsent sind, um ihre Kinder vor potenziell lauernden Gefahren zu schützen, sind Rasenmäher-Eltern schon einen Schritt weiter: Sie mähen die Probleme ihrer Kinder einfach weg. Das kann sich in mehreren Situationen äussern: Das wohl häufigste Beispiel ist das Übernehmen von Hausaufgaben, um seinem Kind eine gute Note zu verschaffen beziehungsweise ihm eine schlechtere Bewertung und die daraus entstehende Enttäuschung zu ersparen. Oft wird auch vorschnell in Konfliktsituationen mit anderen Kindern eingegriffen. Verständlich, aber nicht ratsam. Natürlich schaden Rasenmäher-Eltern ihren Kindern nicht absichtlich. Auch dieser Erziehungsstil wird nur aus Liebe gewählt. Denn jeder Elternteil kann sich vorstellen, wie schön es wäre, wenn das eigene Kind keine Enttäuschungen erleben müsste. Eltern wünschen sich ausserdem für ihre Kinder eine gesicherte Zukunft – gute Noten werden dafür oft als eine Voraussetzung gesehen. Da liegt es nahe, das Risiko von schlechten Noten vermeiden zu wollen. Auch wenn jede Massnahme der Rasenmäher-Eltern gut gemeint ist – es entstehen negative Folgen für ihre Kinder. Speziell beim Beispiel Hausgaben, sind diese leicht zu erklären: Wenn Eltern die Hausgaben für ihr Kind erledigen oder sie zu sehr unterstützen, wird damit dem Kind zu verstehen gegeben, es sei nicht fähig, die Aufgabe allein zu bewältigen. Diese Botschaft verfestigt sich im Kopf und es entsteht eine negative Grundhaltung zum Lösen von Aufgaben. Das schürt nicht nur Zweifel an den eigenen Fähigkeiten, sondern nimmt jegliche Motivation.

Mit dieser Handlungsweise wird grosser Druck auf die Kinder ausgeübt: Sie bekommen Eindruck, dass das Scheitern und Fehlermachen um jeden Preis vermieden werden müssen. So entsteht in der Schule immer häufiger die Situation, dass Kinder ihre Aufgaben trotzig und wütend abbrechen. Denn wer eine schwierige Aufgabe nicht bis zum Ende durcharbeitet, kann ja keine Fehler machen. Für Kinder ist es wichtig, die Erfahrung zu machen, dass Fehler zwar lästig, aber kein Weltuntergang sind. Jeder Fehler kann hier als wichtige Lernerfahrung betrachtet werden, sowohl im schulischen als auch im sozialen Sinn.

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